Von Campingstuhl bis Designobjekt: der Klappstuhl - [SCHÖNER WOHNEN]

2022-09-17 04:35:43 By : Ms. Dolly Guo

Klappstühle sind praktisch – sowohl drinnen als auch draußen. Wenn es uns bei schönem Wetter in den Garten oder auf den Balkon zieht, sind sie zumeist erste Begleiter. Nur schnell den klappbaren Gartenstuhl schnappen, den schönsten Platz suchen und Sonne tanken!

Doch auch drinnen hat der Klappstuhl unbestreitbare Vorzüge. Wenn viele Gäste kommen, kann es selbst in großen Räumen schnell mal eng werden: Der Platz auf dem Sofa wird knapp und die Stühle am Esstisch sind bereits komplett besetzt. Spätestens jetzt sollten alternative Sitzgelegenheiten organisiert werden, damit niemand auf dem Boden sitzen muss. In solchen Momenten bieten Klappstühle die perfekte Ergänzung zum vorhandenen Platzangebot.

Der Klappstuhl gehört zu den flexibelsten Möbelstücken überhaupt. Wenn nötig ist er schnell aufgestellt, ansonsten platzsparend zusammengeklappt und griffbereit verstaut. Wer jetzt nur an den klassischen Stuhl beim Camping oder die gestreifte Strandliege denkt, der irrt. Klappstühle gibt es in allen Formen, vom puristischen Hocker bis zum Lounge Chair. Zwar bestehen die Klappstühle in der Regel aus den gleichen Materialien wie ihre starren Pendants, etwa aus Holz, Metall, Kunststoff oder Textilien, doch die Designer legen hier beim Entwurf meist ein besonderes Augenmerk auf Reduktion und geringeres Gewicht. Denn Klappstühle müssen transportabel sein – innerhalb der Wohnung, draußen als Gartenmöbel auf der Suche nach dem sonnigsten oder schattigsten Platz, und manchmal auch unterwegs.

Der Klapp- oder Faltmechanismus eines Klappstuhls ist ein einfaches aber geniales Konzept, das sich über die Jahrhunderte bewährt hat. Schon vor Hunderten von Jahren waren Klappstühle vor allem aus Holz durchaus beliebte Möbelstücke – ob auf beschwerlichen Reisen oder im Kriegslager in der Antike.

Das heißt aber nicht, dass der Klappstuhl mit einem verstaubten Image zu kämpfen hätte. Ganz im Gegenteil. Mobilität und Flexibilität, leichte Materialien und ausgeklügelte Technologien passen perfekt in die heutige moderne Zeit. Weil der Stuhl zu den Lieblingsobjekten von Designern und Architekten gehört, gibt es auch beim Klappstuhl immer wieder frische Entwürfe zu entdecken.

Das ein oder andere Exemplar hat es mittlerweile sogar ins Museum of Modern Art geschafft: Der Klappstuhl aus schwarz lackiertem Stahl und Segeltuch von Jean Prouvé aus dem Jahr 1930. Oder der 1967 entworfene "Plia" vom Italiener Giancarlo Piretti, der mit seinem Stuhl aus verchromten Stahlrohr, Aluminium und Kunststoff einen zeitlosen Designklassiker geschaffen hat. Auch zeitgenössische Gestalter legen gern neue Varianten vor wie der britische Stararchitekt David Chipperfield, der für Alessi den extra flachen und stapelbaren Stuhl "Piana" entwickelt hat.

Gerade beim Kauf von Klappstühlen muss auf so manches Detail geachtet werden. Diese fünf Punkte sollten bei der Wahl des Stuhls genau unter die Lupe genommen werden:

Komfort: Weil Klappstühle leicht und flach sein müssen, leidet mitunter die Gemütlichkeit. Niemand erwartet den Komfort eines Ohrensessels, aber man sollte es schon längere Zeit auf dem Stuhl aushalten können. Deshalb: Probesitzen!

Qualität: Klappstühle werden regelmäßig auf- und abgebaut, verstaut und transportiert. Darum sind langlebige Materialien und eine gute Verarbeitung Pflicht, damit die Stühle bei hoher Belastung nicht schon nach kurzer Zeit auseinanderfallen.

Mechanismus: Egal, ob einfaches Scharnier oder ausgeklügelte Technik – die Mechanik ist das Herzstück des Klappstuhls. Es ist wichtig, dass der Auf- und Abbau leichtgängig und schnell von der Hand geht, sonst siegt im Zweifel die Bequemlichkeit und der Sitz bleibt ungenutzt.

Lagerung: Unbenutzte Klappstühle sollten besonders handlich und platzsparend sein. Stapelbare Varianten sind optimal. Vor dem Kauf muss überprüft werden, wo die Stühle gelagert werden sollen, wie viel Raum zur Verfügung steht und welche Modelle sich dafür besonders eignen.

Sicherheit: Gerade bei Kindern spielt die Sicherheit eine große Rolle. Können die Finger eingeklemmt werden? Klappen die Sitze beim leichten Kippeln gleich zusammen? Fragen, die vorher geklärt werden sollten.

Klappstühle und Liegen gehören zum beliebtesten Outdoor-Mobiliar auf dem Balkon oder im Garten. Im Frühling werden die Möbel draußen aufgebaut, im Herbst wieder sicher verpackt und im Keller, Schuppen oder auf dem Dachboden verstaut. Bei saisonaler Nutzung ist das klug – für den alltäglichen Gebrauch zu umständlich.

Wer den Klappstuhl regelmäßig benutzt, sollte ihn immer griffbereit lagern. Zum Beispiel im schnell erreichbaren Abstellraum, im Schrank oder in einer Nische hinter einem Vorhang. Besonders schöne Modelle müssen aber keinesfalls versteckt werden: Der hölzerne "Label Chair" vom kanadischen Designstudio La Firme macht mit seinem Etiketten-Look auch an der Wand einen guten Eindruck, genau wie der bedruckte Klappstuhl "Fläpps" von Ambivalenz. Mittlerweile bieten einige Hersteller gleich passende Wandhalterungen für ihre Klappstühle an.

Die Wandaufhängung ist vor allem in kleinen Räumen empfehlenswert, wo Stauraum oft ein knappes Gut ist. In Wohnungen mit geringer Fläche oder ungünstigem Schnitt sind Klappstühle ohnehin die ideale Lösung, weil sperrige und ausladende Stühle nicht selten im Wege stehen. Das gilt vor allem für multifunktionale Räume – wenn im engen Schlafzimmer noch der Schreibtisch steht oder die kleine Küche gleichzeitig Esszimmer ist. Mit funktionalen und kompakten Möbeln werden selbst aus winzigen Zimmern wahre Raumwunder. Dem Klappstuhl sei Dank.

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